Schömberg - Immer mehr Kinder begehen Straftaten


Schömberg - Die Kriminalstatistik, die Polizeihauptkommissar Michael Klaus dem Schömberger Gemeinderat vorstellte, hatte es besonders im Bereich der Kinderkriminalität in sich. Eine zunehmende Welle von Sachbeschädigungen wie eingeworfene Fensterscheiben, zerkratzte Autos und verschmierte Wände seien derzeit im Höhenkurort massiv zu beklagen. »Immer mehr Kinder und Jugendliche begehen Straftaten.

Vor allem die Gewaltbereitschaft ist äußert hoch«, betonte Klaus. Insbesondere die zunehmende Aggressivität sei erschreckend. Auch die Internetkriminalität sei »aktiver den je«. Hier riet der erfahrene Polizeibeamte zu mehr Aufklärung für die Eltern. Die vorgelegten Zahlen der Gesamtkriminalstatistik für Schömberg 2007 zeigten einen Anstieg von 16 Delikten im Vergleich zum Vorjahr.

Personelle Engpässe bei der Polizei

Bei der Kriminalitätsverteilung der einzelnen Rubriken liegt der Diebstahl mit 31 Prozent deutlich vor den Vermögens- und Fälschungsdelikten sowie den Rohheitsdelikten. Bei der Jugendkriminalität stiegen die Schömberger Zahlen von 25 Fällen im Jahr 2006 auf 31 Fälle im Jahr 2007 an. Diese Zahlen wichen jedoch nur unwesentlich von den Durchschnittszahlen im Landkreis Calw ab. Die Aufklärungsquote lag für Schömberg 2006 bei 60 Prozent, im vergangenen Jahr waren es 68 Prozent.

Leiter der Polizei beklagt Engpässe Der Leiter des Schömberger Postens beklagte die personellen Engpässe bei der Polizei im Allgemeinen und beim Schömberger Posten im Besonderen. Von den drei Beamten in Schömberg werde einer abgezogen, damit im Raum Calw ein zweiter Streifenwagen eingesetzt werden könne. Überall würden bei der Polizei erhebliche Überstunden geleistet, ein Elf-Stunden-Tag sei für ihn und seine Kollegen mittlerweile an der Tagesordnung.

Bei Problemen direkt an den Jugendreferenten wenden

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Helmuth Sperth, plädierte für mehr Zusammenarbeit der für die Jugend verantwortlichen Stellen. »Ich möchte als Schulleiter mit im Boot sein«, wünschte er sich. Sperth fragte, inwieweit die sozialen Dienste des Landratsamtes schon mit einbezogen sind bei der Kriminalitätsprävention für Kinder und Jugendliche.

»Ich kann nicht mehr tun, als die Anzeigen dem Jugendamt weiter zu melden«, erläuterte Klaus. Prävention sei wichtig, diese müsse schon im Kindesalter beginnen, sonst sei es zu spät. »Wir tun, was wir können«, betonte Bürgermeisterin Bettina Mettler. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die Einrichtung des Jugendhauses. Mettler empfahl auch, sich bei Problemen mit Kindern und Jugendlichen direkt an den Schömberger Jugendreferenten zu wenden.

Von Bettina Bausch  25.07.2008